Social Media

Werden wir dümmer? Wie Social Media unser Gehirn verändert


Werden wir dümmer? Wie Social Media unser Gehirn verändert

Werden wir dümmer?

Habt ihr euch mal alte Interviews aus den 70er, 80er oder 90er Jahren reingezogen? Mir fällt jedes Mal auf, wie sehr eloquent und gebildet die Leute damals geredet haben. Ich seh das oft auf YouTube (ja, ist auch Social Media – ich weiss). Die Gespräche waren ruhiger, die Sprache klarer, ohne diese ganzen Anglizismen und „freshen“ Ausdrücke. Allgemeinwissen? War da.

Dann gucke ich mir heutige Interviews an… aua.

Idiocracy lässt grüssen

Vor ein paar Jahren hab ich den Film Idiocracy gesehen. Falls ihr ihn nicht kennt: Zieht euch den rein. Klingt nach einer Komödie, ist aber eigentlich eher eine Doku aus der Zukunft. Kurzfassung: Ein normaler Typ wird eingefroren, wacht 500 Jahre später auf – und alle Menschen sind erschreckend dumm. Und er? Er ist plötzlich der schlauste Mensch der Welt.

Mal ehrlich: Sind wir auf dem besten Weg dahin?

Alle Infos sind verfügbar, aber...

Eigentlich könnte man denken: Wir sind heute viel schlauer! Immerhin haben wir Google, KI, Foren – Wissen ist überall verfügbar. Aber sind wir es wirklich?

Ich frage mich heute, wie ich vor 30 Jahren die Schule ohne Internet überlebt habe. Damals musste man nachdenken, abwägen, ausprobieren, auch mal danebenliegen, dann wieder nachdenken. Heute?

Wenn Google nicht auf den ersten fünf Treffern eine Antwort liefert, wird’s anstrengend. Wer geht noch freiwillig auf Seite 2? (Ich sicher nicht.) Und KI-Tools wie ChatGPT? Super praktisch, aber wenn du gar kein Vorwissen hast, glaubst du einfach alles. Kritisches Denken? Wird durch Autovervollständigung ersetzt.

Warum nachdenken, wenn die Antwort in Sekundenbruchteilen serviert wird? (Ob sie stimmt, ist eine andere Frage.)

Die 5-Sekunden-Aufmerksamkeitsspanne

Konzentration? Wird überbewertet. Und das betrifft nicht nur Gen Z oder Alpha – nein, auch Boomer, Gen X, meine Eltern, deine Eltern, wir alle.

Ich sehe das überall: Leute können einem ernsthaften Gespräch nicht mal zwei Minuten folgen, ohne dass die Gedanken abschweifen. Und wenn man sie später fragt, worum’s ging? Keine Ahnung, kurz auf Insta gewesen.

Geduld? Vergiss es. Eine Minute auf den Lift warten? Viel zu lange! In der Zeit lieber schnell WhatsApp checken (obwohl keine neue Nachricht da ist) oder sinnlos durch TikTok scrollen.

Die verdammten Reels sind schuld!

Ich schwöre, seit es diese Reels gibt, geht’s bergab.

Früher war Facebook für Beiträge, YouTube hatte lange Tutorials, Instagram war für Ferienfotos und Selfies da – und Snapchat… naja, keine Ahnung, hab ich nie kapiert.

Und dann? Dann kamen diese verdammten Reels. TikTok hat’s vorgemacht, Insta und YouTube haben’s kopiert. Und seitdem werden unsere Gehirne auf Sekunden-Konsum getrimmt.

Wie läuft das ab?
• Ein Reel taucht auf.
• Du hast vielleicht eine Sekunde, um zu entscheiden: interessiert mich oder nicht?
• Wenn ja: kurz bleiben, dann zack – nächstes Video.
• Wenn nein: sofort weiterwischen.

Und so geht’s weiter. Minutenlang. Stundenlang. Bis man es endlich schafft, die App zu schliessen. (Oder der Akku stirbt.)

Und das Beste: Zwei Minuten später kannst du dich nicht mal erinnern, was du eigentlich so spannend fandest.

Alles ist fake

Jetzt mal ehrlich: Social Media ist doch eine einzige Fake-Show.

80-90 % von dem, was man da sieht, ist inszeniert oder komplett erstunken und erlogen.
• Filter? Standard.
• KI-generierte Perfekt-Bilder? Klar.
• Aufpolierte Urlaubsfotos? Logisch.
• Geliehene Luxusautos, um Business-Erfolg vorzutäuschen? Gibt’s bei TikTok im Abo-Modell.

Mich würde echt mal interessieren: Was bringt das? Macht das wirklich glücklicher? Psychologen, Therapeuten oder sonstige Experten – bitte melden. Vielleicht check ich’s dann.

Den Moment geniessen

Ey, geniesst doch einfach mal den Moment – ohne Smartphone.
• Beim Konzert: Musik geniessen statt alles durchs Handy aufnehmen.
• Beim Essen mit Freunden: Gespräche führen statt aufs Display glotzen.
• Beim Spazieren: Die Stadt wahrnehmen statt Insta durchscrollen.

Eigentlich simple Dinge – und trotzdem verlernen wir sie immer mehr.

Ein gesundes Mass

Trotz allem: Social Media ist nicht nur schlecht.

Ich hab dank YouTube meine Kochkünste verbessert, auf TikTok coole Trainingstipps gefunden, über Facebook ein Designer-Möbel ergattert und ChatGPT hilft mir beim Programmieren. Es kommt aufs Mass an.

Die Plattformen zurz zusammengefasst:

  • YouTube – Geht klar. Nervig: Werbung, obwohl man Premium zahlt.
  • YouTube Reels – Grad noch akzeptabel, weil’s meist von Kanälen kommt, die man wirklich abonniert hat.
  • Twitch – Streamern beim Geldverdienen zuschauen. Dein Ding oder nicht.
  • TikTok – Fake News, toxischer Algorithmus, absolut süchtig machend.
  • Facebook – Interessiert keinen mehr. Fake News inklusive. Marketplace funtkioniert noch gut.
  • Instagram – Gleiches Meta-Gedöns wie Facebook. Voller Fake-Content und TikTok-Kopie.
  • Snapchat – Hab’s nie kapiert. Ist das noch ein Ding?
  • LinkedIn – Nervige “Success Stories” und Pseudo-Coaching-Gurus
  • Reddit – Entweder Goldgrube oder kompletter Müll, je nach Subreddit.
  • X (ehemals Twitter) – Früher top für News, heute toxischer als TikTok.
  • Pinterest – Gut für Wallpapers und Moodboards.

Fazit

Social Media ist, was du draus machst.
Nutzt es mit Bedacht – euer Gehirn wird es euch danken. (Falls es sich noch lange genug konzentrieren kann, um diesen Satz zu verstehen.)